Vor 50 Kameradinnen und Kameraden legte das Feuerwehrkommando der FF Spörbichl im Gasthaus Sengstschmid Rechenschaft über das Jahr 2018 ab.
Wie viel ist die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr wert?
Neben 50 Mitgliedern der Feuerwehr konnte Kommandant Thomas Lauß auch den Bürgermeister Erich Traxler und als Vertreter der anderen Pflichtbereichsfeuerwehren den Pflichtbereichskommandanten HBI Christian Winter (FF Windhaag), HBI Martin Fleischanderl (FF Prendt-Elmberg), OBI Lukas Larndorfer (FF Paßberg) und AW Thomas Steinecker (FF Unterwald) begrüßen.
Das Motto der Jahreshauptversammlung war dabei die Frage: ‚Wieviel ist die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr wert?‘.
Bericht des Schriftführers
Der Bericht von Schriftführer Klemens Palser war heuer erstmals multimedial und zeigte neben den statistischen Auswertungen auch die zahlreiche Teilnahme an Veranstaltungen und Ausbildungen.
Bericht der Kassenführerin
Eveline Vater präsentierte die sehr erfreulichen Zahlen der Kassenführung. Aufgrund der sparsamen Gebarung und des erfreulichen Ergebnisses des Festes 2018 konnten die Reserven wieder deutlich aufgestockt werden, obwohl – vor allem für die beiden Fahrzeuge – auch zahlreiche Ausgaben getätigt wurden.
Für die beiden Kassenprüfer Heinrich Graser und Andreas Pilgerstorfer ergriff Heinrich Graser das Wort und lobte die genaue und umsichtige Arbeit der Kassenführerin und stellte den Antrag auf Entlastung, dem die Vollversammlung einstimmig zustimmte.
Als Kassenprüfer für das nächste Jahr wurden ebenfalls einstimmig von der Vollversammlung Kristina Jahn und Klaus Klopf betraut.
Bericht des Lotsen-/Nachrichtenkommandanten
Auf ein arbeits- und ereignisreiches Jahr konnte Michael Lauß zurückblicken.
Besonders erfreulich ist es, dass fünf Mitglieder der FF den Verkehrsregler-Lehrgang in Freistadt absolviert haben und somit als ausgebildete Lotsen zur Verfügung stehen. Auch an der Verkehrsregler-Weiterbildung – die eine Auffrischung des Wissens darstellt – nahmen drei Kameraden teil.
Die Anzahl der ausgebildeten Lotsen soll aber weiter gesteigert werden.
Eindrucksvoll ist die Zahl der Mitglieder mit absolviertem Funklehrgang: bereits 31 Kameraden haben diesen absolviert! 19 Kameraden waren beim Lotsen- oder Verkehrsregler Lehrgang und drei Kameraden haben die Ausbildung zum Ausbildner beim Funklehrgang.
Wie wichtig der Lotsen- und Nachrichtendienst in der Feuerwehr ist, zeigten die teilweise wirklich herausfordernden Einsätze 2018: die Filmpremiere in Windhaag, der Landes-Bewerb in Rainbach und das Festival der Volkskultur.
Nach vielen Verschiebungen soll es darüber hinaus 2019 endlich zur Einführung des neuen Digitalfunkes im Bezirk kommen. Die Umstellung wird auch umfassende Übungen mit dem neuen System erfordern.
Bericht von der Bewerbsgruppe
Auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2018 konnte der Gruppenkommandant der Bewerbsgruppe, Stefan Preinfalk, zurückblicken. 35 Übungseinheiten und die Teilnahme an 10 Bewerben machten sich bezahlt und es gelang der Aufstieg in die höchste Liga im Bewerbswesen in Freistadt – der Bezirksliga.
Vor allem in Bronze gelang oftmals eine fehlerlose und vor allem schnelle Leistung – nur beim Landesbewerb verhinderte eine Kleinigkeit eine Plakette.
Aber auch die Kameradschaft kommt nie zu kurz, so war die Gruppe schon im März bei der Pool&Grill-Challenge gefordert und komplettierte das Bewerbsjahr mit einer Paintball-Party am Hellfield in Rainbach.
Bericht des Kommandant-Stellvertreters
Als Verantwortlicher für die Ausbildung in der Feuerwehr ließ Dominik Jahn das Jahr 2018 Revue passieren.
Mit Stefan Preinfalk und Daniel Zacharias absolvierten zwei Kommandomitglieder den Gruppenkommandanten-Lehrgang.
Thomas Larndorfer absolvierte die 5. Erprobung und das Feuerwehrjugend-Leistungsabzeichen in Gold. Er wird 2019 auch gleich Mitglied der Bewerbsgruppe und wurde im Rahmen der Vollversammlung angelobt.
Den April-Grundlehrgang absolvierten Julian Gredler und Florian Traxler.
Einer der Höhepunkte war aber jedenfalls die Teilnahme am neuen und sehr praxisorientierten Branddienst-Leistungsabzeichen, das in Stufe Bronze von neun Kameraden abgelegt wurde.
Hinsichtlich der Übungsbereitschaft musste aber ein gemischtes Bild dargestellt werden. Die Ausbildung ist einfach ein wesentlicher Bestandteil der Feuerwehrarbeit und wirklich jeder aktive Feuerwehrler muss regelmäßig an diesen teilnehmen, um optimal Hilfe leisten zu können. Vor allem eine Übung im November zeichnete hier ein sehr düsteres Bild und wurde auch später noch von Kommandant Thomas Lauß in seinem Bericht aufgegriffen.
Bericht des Kommandanten
Einen Rückblick auf die Einsätze des Jahres 2018 machte Kommandant Thomas Lauß. Wie immer war über deutlich mehr technische Einsätze als Brandeinsätze zu berichten.
2018 brachte aber auch Nachwuchs bei gleich vier Feuerwehr-Mitgliedern, davon bei gleich drei Kommandomitgliedern!
Mit dem Rückblick auf das Maibaumfest 2018 bedankte sich der Kommandant nochmals bei seinem Vorgänger Gerald Etzelstorfer. Weiterer Dank ging aber auch an die Bewerbsgruppe für die Organisation des Winterfeuers mit Punschstand und das Austragen des Friedenslichtes.
Bei Alois Jahn – der soeben gerade vom neuen Abschnitts-Kommandanten, Brandrat Gottfried Kerschbaummayr, zum neuen Oberamtswalter für das Bewerbswesen berufen wurde – bedankte sich Thomas Lauß für 16 Jahre hervorragende Arbeit als Jugendbetreuer.
Theresa Pilgerstorfer ist neues Mitglied der Feuerwehr-Jugend und absolviert ihre Ausbildung in Kooperation mit der FF Windhaag.
Der Abschnitsbewerb, der 2019 wiederum von der FF Spörbichl veranstaltet wird, wird jedenfalls eine große Herausforderung darstellen und kann nur mit tatkräftiger Hilfe aller Feuerwehr-Mitglieder und deren Angehöriger zum Erfolg werden.
„Es kann und wird so nicht weitergehen!“
Kommandant Thomas Lauß über die Vorgänge beim Neubau des Feuerwehrhauses
Ein sehr eindeutiges Ultimatum stellte der Kommandant der Politik hinsichtlich des Neubaus des Feuerwehrhauses. Bis spätestens Sommer 2019 muss der Neubau begonnen werden, da ansonsten der Rückhalt der Politik für die Arbeit der Freiwiligen Feuerwehren – für die man sich bei jeder Rede und nach jedem Einsatz so wortreich aber weitgehend folgenlos bedankt – definitiv in Frage zu stellen wäre.
Thomas Lauß steht in sehr intensivem Kontakt sowohl mit den Vertretern des Landes OÖ aber auch der Gemeinde. Immer wieder wird versucht, den Schwarzen Peter für die Verzögerungen beim Neubau zwischen diesen Parteien hin und herzuschieben und mit der weiteren Entwicklung des Green Belt Centers zu verknüpfen.
Ganz eindeutig zeigt sich aber, dass der Neubau und der Umgang der Politik damit mittlerweile als fast schon existenzbedrohende Situation für das Wohl der Feuerwehr anzuführen ist. Bürgermeister Traxler wurde aufgefordert, endlich einen gemeinsamen Termin mit LR Hiegelsberger, Gemeinde und Feuerwehr zu organisieren, bei der eine Budgetfreigabe und ein Baubeginn initiiert werden können.
Nach emotionalen und eindrucksvollen Worten, spannte der Kommandant dann wieder den Bogen zur Übungsbereitschaft und berichtete noch über die stattgefundene GEP (Gefahren- und EntwicklungsPlanung) in Windhaag und die Investitionen in die Feuerwehr-Bekleidung.
Beförderungen
Für Ihre Bereitschaft zur Ausbildung und die geleistete Arbeit wurden gleich mehrere Kameraden befördert:
- Larndorfer Thomas – Feuerwehrmann
- Etzelstorfer Christian – Oberfeuerwehrmann
- Gredler Lukas – Oberfeuerwehrmann
- Klopf Niklas – Oberfeuerwehrmann
- Traxler Oliver – Oberfeuerwehrmann
- Traxler Rafael – Oberfeuerwehrmann
- Sailer Michael – Hauptfeuerwehrmann
Ansprachen
Da sowohl der geschäftsführende Bezirkskommandant Thomas Wurmtödter als auch der neue Abschnittskommandant Gottfried Kerschbaummayr verhindert waren, kam es gleich zu den Grußworten von Bürgermeister Erich Traxler.
Dieser zeigte sich betroffen und versuchte Verständnis für die Lage beim Neubau zu schaffen, erklärte sich aber gleichzeitig befangen hinsichtlich der Lösung der Probleme des Green Belt Centers durch die Gemeinde, da er Geschäftsführer der Betreiber-Gesellschaft ist. Der Applaus war entsprechend verhalten.
Sehr ausführlich und vor allem sehr intensiv wurde die Neubau-Situation von den anwesenden Feuerwehr-Mitgliedern im Rahmen des Allfälligen diskutiert. Sehr deutlich zeigten einige Redner ihren Missmut über die Vorgänge in der Gemeinde und stellten auch klar, dass nicht alleine der Bürgermeister, sondern der gesamte Gemeinderat in die Pflicht zu nehmen ist, der die fatalen Entscheidungen hinsichtlich der Green Belt Center-Abstimmungen immer mitgetragen hat.
Die Politik sollte die Situation keinesfalls unterschätzen, die erfolgreiche Arbeit der FF Spörbichl kann nur dann weiterhin gewährleistet sein, wenn die Politik endlich ihre Schuld erfüllt. Die Ersatzbeschaffungen bei den Fahrzeugen, die im gesamten Pflichtbereich in den nächsten Jahren anstehen, sind mindestens genauso gefähredet, wie der Neubau des Feuerwehrhauses.
Mögen die nächsten Wahlen auch noch weit entfernt sein – die Mitglieder der FF Spörbichl vergessen sicher nicht so schnell, dass sie wiederum unschuldig zum Handkuss kommen und der Bau – der schon 2005 vom damaligen Landesrat Stockinger zugesagt wurde – noch einmal verzögert wird.
Allfälliges
Mit einem Dank an das Kommando und die Mitlgieder der Feuerwehr schloss Kommandant Lauß dann die 95. Jahresvollversammlung.